Die Geschichte der Federfüßigen Zwerghühner

hahnFederfüßige Zwerghühner gehören zu den ältesten und verbreitetsten Zwerghühnern. Bereits Columella (60 n.Chr.) beschreibt Zwerghühner mit Federstulpen (siehe Bild) und Aldrovandi (1600) stellt ebenfalls Zwerghühner mit befiederten Läufen dar. J.M. Blechstein erwähnt 1763 federfüßige und glattfüßige Zwerghühner in Deutschland; die letzteren seien selten.


Der deutsche Naturforscher Pallas, der in den Jahren um 1770 Russland bereiste, begegnete nach seinen Berichten wiederholt federfüßigen Zwerghühnern in rotbunt und weiß. Von einem holländischen Maler stammt eine Gemälde aus dem Jahre 1639, auf dem zwei hellbunte Zwerghühner mit Fußbefiederung zu sehen sind.


Dürigen zufolge seien ausgangs des Mittelalters belatsche Zwerghühner in Deutschland überall anzutreffen gewesen. Danach gehörten federfüßige Zwerghühner Jahrhunderte lang zum Alltagsbild auf dem Lande, und niemand kam daher auf den Gedanken, es sei etwas besonderes, sie zu halten oder zu züchten. Möglicherweise ist der porzellanfarbige Farbenschlag ein Zuchtprodukt aus dem französischem Sprachgebiet. Als Beweis könnte der langjährige gebräuchliche Name „Mille fleurs“ (tausend Blüten) herangezogen werden. Eine sehr sinnige Bezeichnung, denn das Gefieder ist wie mit tausend Blüten übersät.

 

Noch um das Jahr 1870 blieben sie als „Gartenzwerghühner“ unbeachtet. Mittlerweile aber hatte sich die englische Rassezucht dieser Hühnchen angenommen. Hochgestellt, steilschwänzig und lehmfarben, als „englische“ Zwerge nunmehr hoffähig geworden, kamen sie auf den Kontinent zurück. 1883 in London standen sie als federfüßige Bantams. Nach dem Ausstellungsbericht waren es sehr schöne, aber auch sehr teure Exemplare.


Anlässlich der 1. Klubschau des Bundes Deutscher Geflügelzüchter in Düsseldorf (1886) waren 3 Paar porzellanfarbige Federfüße zu sehen, auf der Nationalen 1883 in Leipzig 8 Paar „englische“, auf der Zwerghuhnschau 1896 sogar 74 Stück in porzellan und schwarz-weiß-gescheckt sowie in weiß und bunt. Während und nach dem 1. Weltkrieg ruhte die Zucht auf nur wenigen Schultern.

 

Ein erfreulicher Wandel ist seit dem 2. Weltkrieg eingetreten; die Hühnchen, mittlerweile in 26 Farbenschlägen mit und ohne Bart, erscheinen auf allen großen Schauen der letzten Jahre immer zahlreicher und vollkommener. Sie stehen heute in der Spitzengruppe unserer Zwerghuhnrassen. Durch ihre eigenwillige Schönheit in der Form und in den Farben sind sie eine Augenweide für jeden Kenner und Tierfreund.