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Sonderverein der Züchter Federfüßiger Zwerghühner

Für den Züchter und Hobbyhalter

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Interview Arno Löser

Lieber Arno Löser, zunächst einmal möchten dir alle Vereinsmitglieder zur Wahl als Vorsitzender des Sondervereins der Züchter Federfüßiger Zwerghühner recht herzlich gratulieren. Die Besucher der Internetseite möchten den neuen Vorsitzenden näher kennen lernen und seine Ideen für die Zukunft erfahren. 

Der Sonderverein ist ja einer der größten im VZV. Wie lange bist du schon Mitglied im SV und findest du es für einen Züchter von Federfüßen wichtig dabei zu sein?

Arno Löser: Mitglied im SV bin ich in diesem Jahr nun schon 40 Jahre. Allerdings besitze ich seit 52 Jahren ununterbrochen Federfüßige Zwerghühner goldporzellanfarbig. Wer bei einer Rasse bleibt, merkt meist von selbst, wie wichtig es ist, im Sonderverein zu sein. Hier werden unsere Federfüßigen Zwerghühner bundesweit betreut und hier werden die Züchter mit den Rassefeinheiten bekannt und vertraut gemacht. Im SV befindet man sich unter gleichgesinnten Zuchtfreunden und kann an Gegenwarts- und Zukunftsaufgaben der Federfüßigen Zwerghühner mitwirken. 

Wie bist du zu dem schönen Hobby der Geflügelzucht gekommen und insbesondere zur Zucht der Federfüße?

Arno Löser: Die Liebe zu Tieren wurde mir sicher mit in die Wiege gelegt. Auch mein Vater züchtete 60 Jahre mit Erfolg Gelbe Italiener. Als ich in Erfurt in der Thüringenhalle auf einer Ausstellung als Neunjähriger zum erstenmal porzellanfarbige Zwerghühner sah, war es geschehen, ich kam von diesen kecken und für mich damals bunten Hühnchen bis heute nicht los. Was ich natürlich auch nie gewollt hätte. Im übrigen ist es soweit gegangen, dass ich den Beruf eines Geflügelzüchters erlernt habe und in diesem 45 Jahre tätig war.

 Die Federfüße werden in 20 schönen Farbenschlägen jeweils mit und ohne Bart gezüchtet. Welche Farbenschläge züchtest du und welche Erfolge hast du in letzter Zeit erreicht?

Arno Löser: Ich züchte unsere Federfüßigen Zwerghühner in drei Farbenschlägen: goldporzellanfarbig, gestreift und gelb mit weißen Tupfen – alle drei Farbenschläge ohne Bart. Züchterische Erfolge habe ich mit allen drei Farbenschlägen, die meisten allerdings mit den goldporzellanfarbigen. Zur Lipsia 2002 einen Leistungspreis von der EU und 2003 eine silberne Plakette des sächsischen Landwirtschaftsministeriums. Auch war ich mit allen drei Farbenschlägen schon SV-Meister. 

In der Öffentlichkeit und auch im Internet wurde teilweise heftig das Thema Qualzucht in Verbindung mit den Federfüßigen Zwerghühnern gebracht. Wie stehst du zu diesem Thema?

Arno Löser: Ich habe von dieser Diskussion nur wenig gehalten. Die Argumente waren teils sehr unsachlich und wurden von Personen geführt, von denen ich glaube, dass sie selbst noch keinen längeren Kontakt zu federfüßigen Hühnern hatten. Obwohl ich gegen Übertreibungen bin, was die Länge der Fußfedern betrifft, so bin ich auch überzeugt, dass Federfüßige Zwerghühner bei artgerechter Haltung keine Leiden zu tragen haben. Sie brüten ihre Küken, wenn man will, gewissenhaft aus, ziehen diese auf und bringen im Garten das Hintere nach vorn, so man sie lässt.

 Die Öffentlichkeitsarbeit ist für jeden Verein überlebenswichtig geworden. Wie stehst du dazu und insbesondere zur Internetpräsentation des Sondervereins?

Arno Löser: Natürlich ist Öffentlichkeitsarbeit für jeden Verein sehr wichtig und ganz besonders in unserer heutigen sehr schnelllebigen Zeit, wo auch viele andere Vereine um Mitglieder werben. Leider wird es oft auch durch örtliche Gegebenheiten schwer gemacht, Tiere zu halten. Über Öffentlichkeitsarbeit und sachliche Darstellung um was es uns Züchter geht, kann der Versuch gemacht werden, Jugendliche für unser schönes Hobby zu gewinnen. Vielleicht hat auch mancher Mitbürger, der über unser Hobby gut Bescheid weiß, mehr Verständnis für seine züchtenden Nachbarn. Die Internetpräsentation eines SV, noch dazu wenn sie in Wort und Bild hinweisend und informativ gestaltet und auf dem neuesten Stand gehalten wird, ist auf jeden Fall richtig. Es ist die schnellste und anschaulichste Möglichkeit, unsere Jugend zu erreichen. 

Bald steht das 100jährige Jubiläum des Sondervereins vor der Tür. Mit welchen Aktionen ist zu rechnen?

Arno Löser: Das 100jährige Jubiläum steht für 2011 an. Am 9. April 1911 wurde unser Sonderverein in Chemnitz von sieben Züchtern gegründet. Bis zum 100jährigen sind es noch sieben Jahre – genug Zeit, um dieses Jubiläum vorzubereiten. Bereits zur Sommertagung in Scharbeutz gab es einen diesbezüglichen Tagesordnungspunkt. Angedacht wurde eine Festschrift sowie eine Hauptsonderschau, die diesem würdigen Anlass gewidmet ist, evtl. auch eine Feierstunde am historischen Gründungsort. Beschlossen haben wir in Scharbeutz, jährlich zur HSS ein Band zur Förderung der bärtigen Farbenschläge bis nach dem 100jährigen zu vergeben. Erwähnenswert ist auch, dass alle 20 anerkannten Farbenschläge der Federfüßigen Zwerghühner gleichzeitig auch mit Bart anerkannt sind, dies obwohl es nicht alle Farbenschläge mit Bart gibt. Es wäre wünschenswert, wenn sich mehr Züchter den vorhandenen bärtigen Farbenschlägen widmen würden. Es ist wichtiger, Vorhandenes zu erhalten, als ständig nach neuen Farbenschlägen ob mit oder ohne Bart zu streben. Wenn man unsere heutigen Ausstellungstiere mit Aufnahmen von Tieren früherer Jahre vergleicht, so haben diese oft weniger Bartbildung und Halskrause als es vor Jahren der Fall war. Die Ursache ist oft die Einkreuzung von nicht bärtigen Tieren zwecks Blutauffrischung oder auch zur Verbesserung von Zeichnung oder Farbe. Sollte man sich zu solch einem Schritt entscheiden, so empfiehlt es sich, dies mit einem bärtigen Hahn und einer nicht bärtigen Henne zu tun. So verpaart wird der Bart in der ersten Nachzuchtgeneration bei den Hennen schon recht konstant vererbt. Die Aufzucht der Küken ist dieselbe wie die der bartlosen und die Legetätigkeit der Hennen lässt nichts zu wünschen übrig. Um die Bärte, besonders die Kinnbärte in guter Fülle zu erhalten, muss darauf geachtet werden, dass sich die Tiere die Bärte besonders mit Weichfutter oder Obst und ähnlichem nicht verschmutzen, dies kann vor allem in der Mauserperiode zum Auspicken führen.

 Wir danken dir recht herzlich für deine Ausführungen und wünschen dir eine erfolgreiche Arbeit im SV zum Wohle der Federfüßigen Zwerge.

Rudi Ehrhardt
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